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Heimatverein seit 1908
Gründung
Am 02. Juni findet die Gründungsversammlung des Vereins für Heimatkunde im Ries statt. Es ist die Zeit eines erwachenden historischen Interesses und die Gründungsmitglieder haben klare Vorstellungen: „Wir wollen keine Altertumsliebhaberei treiben, sondern wollen ein möglichst gutes Bild davon herstellen, wie das Ries und seine Bewohner war und wie es ist.“ Unter dem Vorsitz von Justizrat Wörlein ruft man zu Spenden für die entstehende Sammlung auf. Der Verein kann bereits im September einen Raum im Rathaus beziehen. 1909 wird die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mitgründer und erster Betreuer des Heimatmuseums ist Gymnasiallehrer Friedrich Fischer.
Heimatmuseum im Reithaus
Das Heimatmuseum wird in den ersten zehn Jahren seines Bestehens um zahlreiche Objekte bereichert und zieht zum ersten Mal um: Seit 1911 belegt es vier große Räume im 1. Stock des Reithauses. Das Vereinsleben liegt nach der Kriegszeit danieder. 1919 „erlaubt sich der Verein für Heimatkunde Oettingen und Umgebung, sich in empfehlende Erinnerung zu bringen“.
Initiative für ein Freibad
Der Heimatverein engagiert sich stark in der Anlage der Badeinsel an der Wörnitz und widmet sich landschaftspflegenden Aktivitäten. Das Museum zieht 1922 in zwei Räume im Schloss um, da die Räumlichkeiten im Reithaus als Wohnungen benötigt werden. Der Verein steckt in der Krise, denn die Mitliederzahlen fallen.
Heimatmuseum im Rathaus
Während der NS-Zeit kommt es zu einem Aufblühen des Vereins, dessen Aktivitäten als “kompatibel” zur herrschenden Ideologie erachtet werden. 1934 schließt sich der Heimatverein mit dem ehemaligen Verschönerungsverein (gegründet 1888) zusammen. 1938 feiert man 50jähriges Jubiläum. Das Heimatmuseum erlebt eine Neuaufstellung und wird 1939 vor zahlreichen Parteigenossen in acht Räumen des Rathauses eröffnet.
Neuanfang
Über die Aktivitäten des Heimatvereins in den letzten Kriegsjahren ist wenig bekannt. 1946 genehmigt die Militärregierung das Weiterbestehen des Vereins. Im Juni 1946 öffnet er das Museum wieder im Rathaus, nachdem es 1944 evakuiert worden war.
Eine kleine Sensation: 1950 ist mit Wera Berger erstmals eine Frau als Beisitzer in der Vorstandschaft des Vereins vertreten!
Stadtverschönerung
Schwerpunkt der Vereinsarbeit sind Baumpflanzungen und die Anlage von Brunnen (vor der katholischen Kirche, bei der Friedenseiche, bei der Schranne). Stark engagiert man sich im Bemühen um die Fachwerkfreilegung. Das Heimatmuseum ist auf 16 Räume mit neu gestalteten Stuben gewachsen. Seit 1953 betreut Karl Gruber die Sammlungen.
Museumsarbeit
Der Verein konzentriert seine Arbeit zunehmend auf die Neuordnung und Erweiterung des Museums. Regelmäßige Öffnungszeiten und sachkundige Führungen werden durch die Ausschussmitglieder des Vereins durchgeführt.
Museumsarbeit
In den 1970er Jahren erfolgt eine Umorganisation der Museumsräume, vor allem im Bereich der Vor- und Frühgeschichte und der stadtgeschichtlichen Abteilung. Zur Eröffnung 1979 organisiert der Verein eine Museumswoche und unter anderem ein Seminar zur Museumspädagogik.
Alles kommt anders
1984 feiert der Verein mit einem Jubiläumsprogramm das 75jährige Bestehen des Museums und beginnt mit der Herausgabe einer Schriftenreihe. Gleichzeitig startet über eine ABM-Stelle die wissenschaftliche Inventarisierung der Bestände. Und dann kommt alles anders als erwartet:
1986 bleiben die Museumsräume im Rathaus nach einer feuerpolizeilichen Überprüfung geschlossen. Der Stadtrat beschießt mehrheitlich, das ehemalige Berufschulgebäude für die Einrichtung des Heimatmuseums vorzusehen. In einem Vertrag regeln Stadt und Heimatverein die Trägerschaft und stellen damit die Weichen für ein „regionales Schwerpunktmuseum“, das hauptamtlich betreut wird. Der Vertrag wurde am 30.11.1990 unterzeichnet.
Heimatmuseum in der Hofgasse
Mit Unterstützung des Rotary Clubs Nördlingen kann der Heimatverein unter der Vorstandschaft von K. G. Miller das Foto-Archiv Fischer für das Heimatmuseum erwerben. Für das neue Heimatmuseum erarbeitet Dr. Petra Ostenrieder ein zeitgemäßes Ausstellungskonzept. Am 26. Juni 1998 ist es soweit: das neu gestaltete Museum wird in der Hofgasse eröffnet.
Verein und Museum
Nach zehn Jahren hat sich das Museum an seinem neuen Standort etabliert. Im Jahreslauf hat sich im Vereins- und Museumsleben eine feste Struktur mit Ausstellungen, Festen und besonderen Angeboten entwickelt. Herausragend ist die Aufstellung des von Fred Jansen geschaffenen Gedenksteins an der ehemaligen Synagoge, der „den jüdischen Oettingern 1933 – 1942“ gewidmet ist.
Verein und Sammlung
Aufgrund des Engagements des Vereins und dank großzügiger Überlassungen wächst die Sammlung stetig. Besonders hervorzuheben sind Übernahmen größerer Sammlungen von Postkarten, Fayencen, Oettinger Drucken und Münzen.
Neue Aufgaben
Erfolgreiche neue Veranstaltungsformate halten Einzug in das Vereinsleben. Zugleich widmet sich der Verein den Zukunftsaufgaben des Museums wie die Neukonzeption der Website oder der Erweiterung der Sammlungsdepots.